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sido
ICH
Erscheinungsdatum: 01.12.2006
Label: Aggro Berlin
Producer: Paul NZA, Tai Jason, Desue, Beathoavenz, Rudeboy u.a.
Features: B-Tight, Fler, Kitty Kat, Alpa, Peter Fox u.a.
Ob aus sido noch ein Platinjunge wird steht in den Sternen. Sicher ist: Die Verkäufe an den Handel brachten ihm und seinem Label Aggro Berlin innerhalb von zwei Tagen Goldstatus für sein neues Album ICH ein.
Letzten Freitag, dem Weltaidstag, einen Tag nach seinem 26. Geburtstag erschien die, zur Hälfte von Paul NZA produzierte Platte in einer Premium beziehungsweise Standardausführung.
Sido ist nach 2 1/2 Jahren, mal abgesehen von Deinem Lieblingsalbum letztes Jahr, mit einem persönlicheren und ehrlicheren Album als es Maske jemals war zurück an der Spitze des Deutschrap. Themenvielfalt, Wortwitz und Flow sind die wohl am treffendsten Bezeichnungen für Sidos zweites Album.
Ganze 90 Minuten entführt euch Siggi, der inzwischen seine Maske abgelegt hat und sie nur noch als eine Art Talisman bei sich trägt, auf der Premium Edition in sein Leben. An seiner Seite solch, mehr oder weniger illustren Gäste wie B-Tight, Fler, G-Hot, Tony D, Kitty Kat, Massiv, Alpa Gun, Peter Fox von Seed, Bass Sultan Hengzt und Smif’n Wessun aus dem Hause der Boot Camp Clik, die mal eben schon einen Tag vor ihrem Splashauftritt in die Aggrostudios eingeflogen wurden, um ihre Strophen aufzunehmen.
Das große Austeilen, den brachialen Rundumschlag hat Sido nicht mehr nötig. Nein, im Gegenteil, es erwarten euch ganz versteckte, für Fans aber doch offensichtliche, Seitenhiebe in die Richtung der Konkurrenz.
Schwer fällt es mir, die Perlen dieses Albums zu picken… Anspieltipps sind aber definitiv: Mein Testament, Ein Teil von mir, Goldjunge, Jeden Tag Wochenende, Bergab, Ich hasse dich, 1000 Fragen, Schlechtes Vorbild und Rodeo. Songs die ruhig hätten fehlen können: Nie wieder und Ihr habt uns so gemacht.
Wobei die Tracks Goldjunge und Mein Testament eine Stufe erreichen, die es selbst Sido schwer fallen dürfte zu überbieten. Gänsehaut und Dauerrotation sind angesagt!
Wie fasst man so ein Album zusammen? Vielleicht so: Mit Kitty Kat ist Aggro Berlin ein Glücksgriff gelungen. Wenn du nicht auf Rap stehst, kein Problem, Sido singt auch. Und Samy: „die Krone ist tokat“.
B-Tight
X-TASY
B-Tight – „X-tasy“ EP
Erscheinungsdatum: 06.10.2006
Label: Aggro Berlin
Producer: Tai Jason, B-Tight, Bock auf’n Beat, Dan, Don Tone
Features: MOK, Frauenarzt, Patrice
Eure Eltern werden euch anflehen die Anlage leiser zu drehen, eure Lehrer werden eure MP3-Player einkassieren, denn das hier ist Prollrap vom Feinsten. Das sind Lackschuhe und Chinchillapelz; das ist Bobby Dick. Herzlich Willkommen zu „X-tasy“!
Und das ist auch, ganz nebenbei, der meistindizierte Rapper Deutschlands, der auf seiner neuen EP mal wieder zu einem Rundumschlag ansetzt. Nicht mehr im altbekannten „Neger-Style“, sondern als übergepimpte Zuhältersupermaschine ist Bobby Dick auf seiner neuesten EP unterwegs. Neuer Style, heißt in diesem Fall aber nicht zwangsläufig neues Glück, äh neue Flows.
Zusammen mit Aggromitglied Tony D veröffentlichte B-Tight vor einem Jahr das Mixtape „Heiße Ware“ und hat sich seitdem Reimtechnisch gesehen nicht wirklich weiterentwickelt. Es ist dann doch eher das neue Thema, sozusagen sein neuer Style, das Bobby für sich entdeckt hat: Sein bestes Stück. Thematisch bleibt die 12 Track starke EP also recht eingeschränkt.
Eine inzwischen zensierte Version des Videos „X-tasy“ mit Frauenarzt lässt sich zwischen 22 und 6 Uhr nachts auf www.aggro.tv finden. Einen Schritt, den Aggro Berlin bewusst gegangen ist, nämlich die Verwirklichung eines eigenen „Fernsehsenders“, eine Art Plattform, ein neues Sprachrohr, um sich der Angewiesenheit auf die Medien ein Stück weit entziehen zu können. Dies spricht allerdings nur für die Konsequenz des Indielabels Dinge selbstständig in die Wege zu leiten, was in diesem Fall in „Aggro Berlin Overdrive“ endete.
Aber zurück zu Bobby Dicks EP. Klar, die Bitches fliegen wieder durch die Lüfte und B-Tight liefert mit dieser EP wohl sein bisher härtestes Werk ab. Egal ob Bobby „durch die Wand“ geht, sein „Goldstück“ präsentiert oder zur „F*ickparade“ einlädt.
Hart, härter, am härtesten. B-Tights Fans werden ihn wieder dafür lieben, andere werden ihn hassen. Und auch dieser Weg ist nur konsequent.
Aggro Berlin
ANSAGE NR. 2x / 3x / 4x
Erscheinungsdatum: 13.04.2006
Label: Aggro Berlin
Producer: Sido, B-Tight, Beathoavenz, Don Tone, Fuego, DJ Desue, Joe Rilla, Bushido, Bommer, u.a.
Features: Sido, B-Tight, Fler, Bushido, Die Sekte, Tony D, Harris, u.a.
Bushido und Fler auf einem neuen Tonträger von Aggro? Wie kann das sein? Ganz einfach: Das Berliner Label mit dem Sägeblatt nach dem R veröffentlichte letzten Donnerstag die Aggro Ansagen Nr. 2, 3 und 4 X. Rechtzeitig zu Ostern sind einige Songs aus den Kellergewölben Aggro Berlins auferstanden und zu neuem Leben erweckt worden.
Die jeweils indizierten Songs der Erstauflagen der Ansagen wurden zum Teil durch neue (alte) Tracks der Aggrostars ersetzt. Auf Ansage Nr. 2 X fielen Bushido – „Pussy“ und B-Tight – „Psycho Neger B!“ der Zensur zum Opfer. An deren Stelle bekommt ihr stattdessen Fler mit „Champion“, produziert von den Beathavenz und B-Tight mit „Nummer 1“, produziert von Bobby selbst, auf die Ohren.
Die Ansage Nr. 3 X hat gleich drei neue Songs bekommen, ihr wurden allerdings auch drei Tracks, sowie zwei Skits genommen. Nicht mehr dabei sind B-Tight und Bendt mit „Bums Mich“, Bushdio mit „Wie 1 Gee“ und Die Sekte mit „Für Die Sekte“. Allerdings bekommt man dafür B-Tight – „Ich Bin Clean“, produziert von Bobby, Fler – „Böser Blick 2003“, produziert von den Beathoavenz und A.i.d.S. mit „Paradies“, produziert von Sido zu hören.
Auf der Ansage Nr. 4 X, wie könnte es anders sein, sind vier alte Songs nicht mehr dabei. Keine Jugendfreigabe bekamen B-Tights – „Ich Rappe RMX“ und „Der Ficker“, Flers – „Macho“, sowie Tony Ds –„Küss Die Faust“. Diese werden auf der X-Ansage allerdings durch schon bekannte Songs, wie B-Tight und Tony Ds - „Twoh“, B-Tights – „Scheiß Drauf“ und Flers – „Handy Nr“ vertreten.
Die somit mehr oder weniger neuen Songs reihen sich vom musikalischen und textlichen her einwandfrei in die jeweiligen Jahrgänge ein und sind in qualitativer Hinsicht nicht von den Originalstücken der Ansagen zu unterscheiden.
Sammler und all diejenigen, die noch nicht im Besitz der Aggro Ansagen sind, können getrost zugreifen. Dem interessierten Rest ist eher der legale Downloadweg der neuen Stücke zu empfehlen.
Aggro Berlin präsentiert
AGGRO ANSAGE NR. 2
Erscheinungsdatum: Januar 2003
Label: Aggro Berlin
Producer: sido, Bushido, Bommer, Ilan u.a.
Features: -
Nun ist sie endlich da, die Ansage EP Nummer 2. Angekündigt für den 18.11.02 wurde das Releasedate immer weiter aufgeschoben, aber wir blieben alle „ruhig und relaxt“, denn wie jeder weiß: „Gut Ding will Weile haben“. Und diesmal passte das Sprichwort wie die Faust aufs Auge! Vor mir liegen 12 Tracks mit 33 Minuten feinstem Rap aus Aggro-Westberlin.
Wie bei der ersten Ansage wurde die kurze Laufzeit durch einen fairen Preis von 10 Euro ausgeglichen, des Weiteren gibt es für alle PC-Besitzer auch noch einen Einblick auf das kommende Aggro-Tour-Video in Form eines Livemitschnitts der Ansage Tour Nr.1.
Das Intro wurde aus sehr einprägsamen Voicesamples der ersten Ansage zusammengebastelt und macht allen „Blumenrap-Fans“ klar, dass sie ab jetzt Fehl am Platz sind.
Aggro Teil 2 wird durch einen amüsanten Skit eingeleitet und A.i.d.S. und Bushido flowen danach über einen mörder Beat mit der klaren Message: Aggro Berlin – Label Nr.1. Hier gefiel schon der erste Teil: „Los bring mir den Eimsbüttel-King her und ich lass’ ihn blasen so lange bis es ihm Spaß macht“.
Als nächstes folgt ein sehr Drum’n’Bass lastiger Remix von Westberlin, der Song ist im Original auf der Royal TS LP – „Alles ist die Sekte“ zu finden. Der Beiname Koka-Remix ist wörtlich zu nehmen und es ist der Party Track der EP überhaupt.
So, jetzt kommen wir zu meinem persönlichen Lieblingssong. sido ist „Relax(t)“ zurück und liefert uns hier die Überbombe der EP! Genau wie der „Arschficksong“ und „Opfer Remix 2“ sticht auch „Relax“ durch sidos supergeilen Rapstil und entspannte Stimme hervor! Mit soviel Wortgewandtheit und Treffsicherheit habe ich selten einen MC rappen gehört. Inhaltlich geht es um die Unsicherheit in Bezug auf seine eigenen Handlungen und wie sich das Leben langsam zum Positiven für ihn wendet. „Doch ist egal, ich bleib' ruhig und relaxt, ich weiß es wird sich ändern doch auf jeden Fall nicht jetzt, ich mach erst mal den Kopf zu, bleib ruhig und chill', ich weiß es wird passieren, wenn ich es nur stark genug will.“
Da können wir auf sidos Soloalbum gespannt sein, das als einer der zukünftigen Releases ansteht. Als nächstes steppt Bushido mit einer klaren Ansage an alle „Pussy“ Rapper da draußen ans Mic. Dann folgt der erste Skit des Albums „Payback“. Für alle Mp3-Freunde ein kleiner Tipp: Sucht mal nach dem „Flaschen-Skit“, der zwar nicht auf der Ansage Nr.2 vertreten ist, aber dafür als Fake von Aggro Berlin ins Internet gestellt wurde.
Mit Track 7 liefern uns Bushido und Frank White wieder ein Battletrack erster Klasse. Wer fehlt noch? Richtig! B-Tight ist natürlich auch mit einem Solo Track vertreten. Der „Psycho- Neger“ hat einen unglaublichen Beat dabei und hat wohl auf seiner Solo-EP keinen Platz mehr für diesen Track gefunden. Umso schöner ist es, dass er uns diesen Song nicht vorenthalten hat. Der „Psycho-Neger“ schließt inhaltlich an „Den Neger (In Mir)“ EP an, die wohl einschlägig bekannt sein sollte! Durch Track 10 nimmt uns A.i.d.S. mit „Auf Tour“ und erzählt uns wie es so abgeht, wenn sie unterwegs durch Deutschland sind. „Halt deinen Arsch schön fit - die Sekte zieht durchs Land.“
Abschließend lässt sich sagen, dass der Kauf sich definitiv lohnt und wir gespannt auf die weiteren Releases aus dem Hause Aggro Berlin warten können. Viel Spaß beim Warten auf die neuen Sachen, freshen Stuff habt ihr ja jetzt, um euch die Zeit zu vertreiben.
A.i.d.S.
GARNICH' SO SCHLIMM
Erscheinungsdatum: August 2003
Label: Aggro Berlin
Producer: sido Gold, B-Tight
Features: Mesut, Tony D
“Vergesst Royal TS - Nennt uns A.i.d.S. ab jetzt!”
Royal TS ist tot! Lang lebe Alles Ist Die Sekte! Die Ankündigung von Album No.3 wurde in die Tat umgesetzt. „Kein Problem“ war es laut B-Tight für sido und ihn die neue Sekte EP „Garnich so schlimm“ „mal eben so zwischendurch raus zu bringen“.
Neuer Name, alte Crew - um die beiden Schockrapper aus Berlins Märkischen Viertel versammeln sich bei diesem Projekt bekannte Namen wie Mesut und Tony D, die beide auf Sektenmuzik gesignt sind und A.i.d.S. an den Mikrofonen unterstützen. Für die Produktionen zeichnen sich sido und B-Tight, wie so oft, selbst verantwortlich, für die Cuts - wie immer – DJ Werd von den Phaderheadz.
Auf Stammpersonal wurde auch bei der Gestaltung der EP zurückgegriffen - Specter liefert erneut stilistisch treffende Arbeit ab - ein faltbares Booklet in Form eines zweiten A.i.d.S. Posters ist das Endprodukt. Nach B-Tights Solo-EP und vor sidos Solodebut „Maske“ im kommenden Herbst hier nun Aggro Berlin Album Nr.10, „damit die Leute A.i.d.S. nicht vergessen“ (sido).
Pünktlich zum Splash! Festival in Chemnitz hat „Garnich so schlimm“ das Pressewerk verlassen und war wohl der Verkaufsschlager am völlig überrannten Aggro Berlin-Stand. Aggro und Splash! verbindet etwas, immerhin wurde 2001 das erste Aggro Release, eine A.i.d.S.-Splash! EP in Chemnitz verkauft. Wie die damalige CD trägt auch die „Garnich so schlimm“ Pressung das markante Merkmal Aggro Berlins, das Sägeblatt.
Neun neue Tracks mit einer Spieldauer von 32 Minuten - hier jagt fast ein Highlight das nächste! Neu ist der Name, neu ist die EP und das wird in „Neu!“ dann auch erst einmal von sido und Bobby klargestellt - ansprechender Beat - schönes Intro. Weiter geht es mit „Safe Sex“, der für A.i.d.S. natürlich völlig inakzeptabel ist, denn in spätesten einem Jahr soll jeder deutsche MC durch die A.i.d.S. Epidemie infiziert sein. Um das zu schaffen gibt es gleich das passende Video auf www.diesekte.de.
In „sido und B-Tight“ wird keiner verschont, „ob gut betucht oder arm wie ohne Beine“. Die Sekte lässt ihre Liebe zur Loveparade aufleben und liefert hier „Westberlin Teil 2“ ab. Ein sehr schneller, elektronischer Partykracher. „MV“ zum Dritten? Keine Angst, sido hat doch auch noch was über sein geliebtes Viertel zu erzählen. B-Tight ist auf seinem Solotrack wohl noch nicht alles losgeworden und liefert uns einen Nachschlag. Schöne Huldigung an das Märkische Viertel, welches hier personifiziert und als Kumpel beschrieben wird. Man kann Liebe schön sein! Beattechnisch wird man an „Relax“ erinnert.
„Ich mach das“ - der einzige Song, der von B-Tight eröffnet wird und das macht er in famoser Verfassung. Die Sekte macht soviel und so viele machen mit. Mitmachen!
Sido, B-Tight und Mesut wollen „Alles oder nix“. Gesungener Refrain von Mesut, der schon in der Sekte Hymne „Alles Ist Die Sekte“ auf Aggro Ansage Nr.1 überzeugen konnte. Bei dem derzeit vorherrschenden Hype um Aggro Berlin könnte das ja demnächst mit „Alles“ klappen. Das „Outro“ bringt wieder richtig Spaß! Inhaltlich noch mal eine kurze Zusammenfassung der gesamten EP auf dem wohl entspanntesten Beat der je das Aggro Haus verlassen hat. B-Tight dachte sich, dass noch Klärungsbedarf nach seinem Solo „Der Neger (In Mir)“ herrscht und füllt in „Sei keine Bitch“ unsere Wissenslücken. Wer B-Tights Uropas sind, hört ihr euch besser selbst an.
„Was für ein Glück – A.i.d.S. ist zurück“!
Aggro Berlin präsentiert
AGGRO ANSAGE NR. 5
Erscheinungsdatum: 02.12.2005
Label: Aggro Berlin
Producer: Tai Jason, DJ Desue, Paul NZA & Kilian, Beathoavenz, u.a.
Features: sido, Fler, B-Tight, G-Hot, Tony D, Harris, Shizoe, Alpa Gun, MOK, u.a.
Aggro Berlin holt zum Gegenschlag aus. Die Ansage Nr. 5 ist da. „Fler kommt von der linken Flanke mit der Neuen Deutschen Welle, sido kommt von hinten mit dem Arschf*ck – ihre Verstärkung ist das Team BC, sie liegen schon im Hinterhalt“, um eine neue Schlacht im Kapitel „Medien und Politik gegen Berliner Rap“ für sich zu entscheiden, denn jetzt ist „Aggro Berlin Zeit“.
Und das in gleich zweifacher Form – die Aggro Ansage Nr. 5 kommt als normale CD und als Premium Edition in den Handel. Die zweite Variante sollte für potenzielle Käufer durchaus attraktiver sein, wird ihnen hier doch neben elf Songs und zwei Videos auch noch ein PC Spiel auf der Zusatz-CD geboten. Als stattlich lässt sich dann der Gesamtumfang der Premium Edition beschreiben: 37 Songs, davon 11 Skits, das Video zu dieser Ansage „Aggro Berlin Zeit“, nebst dem Video zu „Gib Mir Die Flasche“ von Deinen Lieblingsrappern.
Rechzeitig zu Ansage 5 besteht das Team von Aggro Berlin aus fünf Rappern. Neben den altbekannten Aggrostars sido, B-Tight und Fler, sind die Neuzugänge G-Hot und Tony Damager zu verbuchen. Somit sollte hier wirklich für jedermann etwas dabei sein.
Großer Erwartungen war ich nicht, als ich die Ansage in meinen CD-Player legte. Ich wurde eines Besseren belehrt. Die Hits von Fler „Bad Boy“, A.I.D.S. „Keine Angst“, sido & G-Hot „Wahlkampf“, Fler mit dem unglaublichen Bass Sultan Hengzt Feature „Schlampe“ oder Shizoe & sido mit „Einen Schritt Voraus“ haben mich wirklich noch einmal begeistern können.
Nachdem die Ansage Nr. 3 den Höhepunkt in dieser Reihe darstellte und Nr. 4, bis auf einige Stücke, die meisten Hörer enttäuschte, meldet sich Aggro Berlin hier wirklich mit dem nächsten „Ellenbogenübercheck“ zurück.
Die Beats der Ansage tun ihr übliches: Sie bringen die Köpfe definitiv zum Nicken. Kein Wunder, liest sich die Producerliste der „Anklage“ doch wie das momentane „Who is Who“ der in Deutschland aktiven Beatbastler: Tai Jason, DJ Desue, Beathoavenz und Paul NZA & Kilian.
Mit der nunmehr fünften Aggro Ansage rückt endlich B-Tight verstärkt in den Mittelpunkt der Öffentlichkeit rund um das Berliner Label. Er ist es auch, der zusammen mit G-Hot und Tony D das Video „Aggro Berlin Zeit“ zum Album beisteuert. Jedoch wird es diesen Song, wie es bei den Ansagen nun mal üblich ist, nicht als Single zu kaufen geben.
Das eigentlich Schlechte an dieser Ansage ist, dass es keinen „echten“ Aggro Teil 5 gibt. Zum einen ist Alpa Gun neben den Aggro Artists mit dabei, somit ist es kein reiner Aggro Teil, zum anderen ist das Stück nur Bestandteil der Premium Edition, bleibt somit vielen Hörern vorenthalten und ist auch im Vergleich mit den Teilen 1 bis 4 nicht wirklich überragend. Trotzdem bleibt ein gutes Album, das mit Sicherheit viele ehemalige Fans ins Aggro-Boot zurückholt.
Primitiv und doch charmant, aggressiv und doch humorvoll – so präsentiert sich Aggro Berlin im Dezember 2005 mit seinen fünf Aggrostars. Kein Wunder, dass zur Veröffentlichung 80.000 Exemplare vom Handel bestellt wurden.
sido & G-Hot
Wahlkampf
Erscheinungsdatum: 24.02.2006
Label: Aggro Berlin
Producer: Paul NZA & Kilian, Joe Rilla, Traxtar, Tai Jason, Fuego
Features: B-Tight, Tony D
Herrlich. Einfach herrlich! Welch ungeahnte Freude mich überkam, als mir das alte rote „A“, das Logo der ehemaligen Bundesanstalt für Arbeit im Schriftzug der neuen Aggroscheibe in den Blick fiel. Noch zu gut schwirren mir die hitzigen Diskussionen um die Umbenennung der Bundesanstalt in Bundesagentur für Arbeit im Kopf herum.
Klarer Kurs war damals angesagt. Ein Imagewechsel musste her. Klar war da, das rote „A“ muss neu gestaltet werden. Starke Veränderungen mutete man dem deutschen Gewohnheitstier, besser bekannt als Bürger, aber lieber nicht zu.
Und so war es wahrscheinlich die beste Entscheidung, das neue „A“ wird nicht großartig umgestaltet, nein, lediglich die Farben werden ausgetauscht. Folgekosten für den Steuerzahler: 130. 000 Euro Entwurfskosten – aus rot wurde weiß – und weitere 10 Millionen Euro für den Austausch der Schilder bei den Arbeitsagenturen. Deutscher Spießbürger, was willst Du mehr?!
Ach ja, es ist übrigens Wahlkampf im Hause Aggro Berlin. Bundeskanzler sido bringt uns seinen Wahlspruch näher: Alles Maskerade. Im Gepäck: Sein Kanzleramtssprecher G-Hot. Zusammen ziehen sie in den Wahlkampf auf einem Paul NZA & Kilian Beat, der mindestens so eindringlich ist, wie es die beste Rede eines Politikers niemals sein kann. Und wenn schon nicht alles Gold ist was glänzt, dann blinkt das schwarze der Ansage Nr. 5 umso mehr.
Außenminister B-Tight, sein Berater in Sicherheitsfragen Tony D und Kanzleramtssprecher G-Hot kommen noch mit dem von Fuego produzierten „Kopf Hoch“ in Dein Viertel um auf Stimmenfang zu gehen.
sidos wichtigstes Versprechen, seit „Mein Block“ ist es den selbigen zu vergolden. Viel Spaß wünsche ich beim Einschmelzen der Goldenen. Langsam dürfte Aggro Berlin genügend zusammengetragen haben. Und sido, mach Dir nichts daraus, Deine „Maske“ geht doch bald Platin, ein zumindest kleiner Trost für die verständliche Urteilsverkündung des Verwaltungsgerichtes Köln, die Richter wollten auch einmal „Endlich Wochenende“ haben.
FLER
PAPA IST ZURÜCK
Erscheinungsdatum: 26.05.2006
Label: Aggro Berlin
Producer: DJ Desue, Sido, Joe Rilla
Features: Juelz Santana, Frauenarzt
„Papa ist zurück“ und ganz Rap-Deutschland bekommt wieder Stubenarrest.
Bismarck hätte sich angesichts dieses schwarz-weiß-roten Booklets sicherlich gefreut und Playboy-Liebhaber kommen wegen des Pin-up-Girls auch auf ihre Kosten.
Flers neue Maxi-CD kommt in EP-Format und Album-Verpackung daher. Für 5,99 Euro bekommt ihr sechs Lieder auf die Ohren und das dazugehörige, sehr minimalistisch gehaltene Video, welches bei MTV TRL gerade seine Runden dreht. Bekanntermaßen verkauft sich nackte Haut recht gut, weshalb Specter im Monat Mai die „Miss-Papa-ist-zurück“ krönt.
DJ Desues Beat ist schon stark hitverdächtig und es entgeht einem beim ersten Hören nicht, dass hier um jeden Preis eine kommerziell erfolgreiche Single geschaffen werden sollte, was bei einem zugehörigen 50.000 Euro teuren Video auch nur allzu verständlich ist.
Konzentriert man sich nur auf das Textliche wird schnell klar, dass sich einem mit Sicherheit nicht die Fußnägel hochklappen, aber Fler sagt ja selbst: „Ich übe, werd’ besser“.
Das Ganze gibt es dann auch noch im Joe Rilla Remix, dessen Beat an Desues allerdings nicht ansatzweise herankommt.
Natürlich gibt es auch auf dieser Aggro-Maxi mal wider drei Bonus-Lieder. Fler ist der „Buhmann“, denn er ist jetzt an allem Schuld. Der Beat, den es im Übrigen schon einmal als Intro auf der „Aggro Ansage Nr.5“ zu hören gab, kommt mal wieder von Desue und Fler mimt bei diesem Stück den Sündenbock des Deutschrap, auf den alle Politiker, Erzieher, Lehrer und Eltern ihren Frust schieben können, wenn ein spätadoleszentes Kind mal wieder austicken sollte. Absolut eine nette Songidee, die ebenso nett umgesetzt wurde.
Die Bonustracks zwei und drei „Gangzta Mucke“ mit Juelz Santana und „Jungs im Viertel“ mit Frauenarzt hätten mir, wären sie nicht auf dieser CD gelandet, auch nicht gefehlt. Zum Abschluss lässt sich dann noch einmal wunderbar zu dem Desue Beat feiern, der in reinster Instrumentalversion als Lied sechs zu finden ist. Zum genialen Videoclip gibt es nichts zu sagen außer: Gucken!
Als ein netter Vorbote für Flers zweites Soloalbum, das Mitte Juni bei Aggro Berlin erscheint, stellt sich „Papa ist zurück“ heraus. Kategorie: „Actionmusik“.
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